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Ich plane mit meinem Projekt "Frank Kaiser World Jazz Ensemble" die Konzerturaufführung des Corona Zyklus "Eclipse 2020 - Lux 2021" mit Sprecherinnen und zwei Tänzer:innen im UT Connewitz Ende 2021/ Anfang 2022.
Ich möchte das Werk einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, deshalb ist am Aufführungsabend ein Ton -, Bild- und Videomitschnitt geplant, (der danach in den Social Media Portalen, per youtube, Facebook, etc. zur kostenfrei Verfügung steht).
Des weiteren gibt es einen Lifestream, wenn technisch machbar und aufgrund weiterer Coronabeschränkungen nur geringere Zuschauerzahlen möglich sind.
Das Werk ist meine musikalische Reflexion in Zeiten der Pandemie in mehreren Abschnitten aus den Grenzbereichen zwischen Neuer Musik, Avantgarde, zeitgenössischem Jazz in Verbindung mit Tanz, visuellen Elementen und gesprochenem Wort.
Die Komposition wurde gefördert durch das Sächsische Ministerium für Kultur: Stiftung „Denkzeit“ und richtet einen innovativen avantgardistischen Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise, unabhängig von etwaigen kommerziellen Erwägungen.
Auf hohem künstlerischen Niveau werden in provokanter Weise Neue Musik mit zeitgenössischem Jazz und improvisierter Musik, aber auch mit klassischen Elementen miteinander verwoben.
Das gesprochene Wort stellt auf andere Weise die Bezüge und Emotionen zu diesem Thema dar und fördert das Verständnis der ungewohnten, teils experimentellen und kontroversen Klangsprache einzelner Abschnitte.
Auf anderer Ebene fungieren zwei Tänzer*innen im visuellen Bereich und beflügeln in der ihr eigenen Weise die Musik im übertragenen Sinne und in ungewohnter Art und bilden eine zukunftsbezogene menschliche Brücke zu diesem Werk. Das Tanzpaar Rafael Busch und Susann Opitz betreiben die Tanzschule “Tangotanzen macht schön“ in Berlin, sind Meister*in in Tango Argentino und Contemporary Dance und europaweit führend.
Die auftretenden Künstler aus Berlin und Leipzig bewegen sich auf hohem künstlerischen Niveau und absolvierten eine Ausbildung an den Kunsthochschulen des Landes, sind in der Musik-, Tanz- und Theaterszene aktiv und kreativ.
Als im März 2020 der Lockdown in Deutschland beschlossen wurde aufgrund CovidSARS 19 war bereits schon Wochen vorher abzusehen, dass diese Viren die ganze Welt in eine Krise stürzen würden. Woher kam diese Bedrohung und wie kann es sein, dass sie plötzlich so unmittelbar vor mir stand? Es türmten sich viele Fragen und gleichzeitig viele neue Bestimmungen und Auflagen. Insbesondere, dass mit dem Lock-Down und den Maßnahmen danach einhergehende „Auftrittsverbot“ auf lange Sicht stellte mich vor große Herausforderungen. Als künstlerisch tätiger Musiker traf mich diese Krise besonders hart. Alle Konzerte wurden abgesagt und auf unabsehbare Zeit ist ein regulärer Spielbetrieb nicht möglich. Ich verfiel in eine Art innere Migration und Starre und zog mich zurück. Anfängliche Mut- und Antriebslosigkeit wurden abgelöst durch den unbedingten Drang, mich dennoch kreativ auszudrücken. Ich begann wieder schöpferisch zu werden und wollte genau diese schwierige Situation, in der so viele Menschen auf der Welt gleichzeitig waren und noch sind, in ein Werk fließen lassen.Ich fing die Komposition mit dem Arbeitstitel „Corona“ an. Diese Komposition hatte ich von Anfang an für mein neues Ensemble „Kaiser New World Jazz Quartett“ geplant. Erst im Januar 2020 gaben wir ein erfolgreiches Debütkonzert in der Nato Leipzig und die Tour war bereits geplant.
Ein musikalisches Grundmotiv entwickelte sich, welches auf Unruhe und Melancholie basiert. Es wurde mir klar, dass dieses Stück aus verschiedenen Teilen bestehen wird.
1. Introduktion: Dieser Teil ist zeitlich vor dem Lock Down in Deutschland angesiedelt und beinhaltet in der kompositorischen Umsetzung die Winterzeit, eine gewisse Normalität, die jedoch schon die Unruhe und Beklemmung widerspiegelt.
2. Aus den Fugen: Das Chaos in den Köpfen der Menschen bricht aus, einhergehend mit steigenden Infektionszahlen und eine gewisse Bedrohung ist spürbar.
3. Stille, Einsamkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit: Das Ersterben jeglicher Aktivität. Ich lief durch menschenleere Straßen, die Schaufenster in der Innenstadt riefen laut „kauf mich“, aber es war niemand da weit und breit. Die Stühle in den Bars und Clubs waren hochgestellt und es herrschte eine beklemmende Stille. Ich wußte nicht, ob ich es schön finden oder ob ich davor Angst haben sollte.
4. Hoffnung und Erwachen – "Schöner Herbsttag": Hoffnung und Erwachen, Aufbegehren: Dieser Part erzählt von der Zeit Mai und Juni, man konnte sich wieder treffen unter bestimmten Auflagen und ich persönlich hatte wieder die Möglichkeit, mich mit Kollegen auszutauschen, miteinander zu spielen und in berauschende kollektive Improvisationen auszubrechen.
1. Einem Grundmotiv aus 10 Tönen ohne diatonischen Bezug (Takt 1-2) stellte ich ein stark kontrastierendes Antwortmotiv gegenüber (Takt 3-5), wiederholte Ersteres eine Oktave höher (Takt 6-7), spiegelte und entwickelte es weiter (Takt 8-9), veränderte es, kreierte neue Antwortmotive (ab Takt 10) und fügte Upper-Structures hinzu (Takt 12-16), um die Unruhe und Beklemmung zu charakterisieren.
2. Dieser Teil ist gekennzeichnet durch ein sehr schnelles Tempo im Schlagzeug und 6-8 taktige Linien, die im Unisono starten und in einem Akkord münden, der durch Schlagzeug-Breaks und Bassfiguren ausgefüllt wird und mehrere Takte klingt. Das Tonmaterial, welches verwendet wird, ist atonal und hauptsächlich aus der Verarbeitung des Grundmotivs entstanden. Folgende Kompositionsprinzipien der neuen Musik habe ich angewendet: Transfigierung, Substitution, Krebs. Elision, Inversion, Mutation, Transposition, rhythmische Veränderung. Ich fügte neue Motive ein, entwickelte diese weiter bis zum Höhepunkt und der nachfolgenden abrupt einsetzenden Stille.
3. Eine sakrale Melodie entwickelt sich in der Oberstimme, daraus entstehen vierstimmige Akkorde, schließlich treten Akkordeon und Kontrabass mit zwei - bis vierstimmigen Klängen hinzu und es entsteht ein düsterer Klangteppich durch vertikale Schichtung der Harmonien im crescendo vom pianissimo bis hin zum fortissimo. Danach treten die Instrumente allmählich wieder zurück, nur das Akkordeon bleibt mit einer freien Improvisation übrig und leitet durch das Hauptmotiv in rhythmischer Veränderung zum 4. Teil über.
4. Nach den beklemmenden 10-stimmigen Akkordclustern kommt das Aufatmen. Ein locker daherkommender 6/8 Groove bringt die Entspannung, der Bass übernimmt den Melodiepart mit aus dem Introthema entwickelten tonalen Bezügen. Kurze Solo- und Impropassagen erinnern daran, dass die Freude am gemeinsamen musikalischen Kreieren wieder aufleben kann.
bajan - Valentin Butt
drums - Hans Otto
bass - Lukas Growe
guitar - Frank Kaiser
Sprecherinnen/Texte/Gesang - Claudia Wandt/Anja Sokolowski
Tanzpaar - Rafael Busch und Susann Opitz (Tango Agentino & Contemporary Dance )
Die Premiere des Quartetts im Januar 2020 in der naTo Leipzig mit dem unglaublichen Valentin Butt am Akkordeon war ein voller Erfolg vor ausverkauftem Haus. Der in Berlin lebende Ukrainer Valentin Butt spielt auf internationaler Ebene u.a. auch mit Ute Lemper und ähnlichen Größen.
Unsere Tour im Frühjahr und Herbst wurde aus Coronagründen leider abgesagt.